Trunken

Aus der Quelle tiefem Grund
sprudelt frech klares Wasser.
Herrlich duften bunte Blüten,
tanzen auf der Wiese Teppich.

Der Harfe Klang noch im Ohr
gereicht mir der Sehnsucht Sog
zum Ritt ins Wolkenreich –
ihr tanzenden Feen erlöst mich,
nehmt mich auf in euren Reigen –
ihr Zwerge, Kämpfer gegen die Riesen,
legt eure Waffen nieder,
und erzählt mir launige Geschichten.

Erzählt mir von Schneeweißchen
und den sieben Zwergen,
von Wittchen und der Rose Rot,
von dem Wolf, der die rote Kappe fraß,
und von Karl dem Mai,
der dem alten Schatter
noch die Hand gereicht.

Erzählt mir auch von Rusalka,
die den Mond besingt,
und von der Geburt der Venus,
die nun um die Sonne kreist.
Es fehlt noch eins –
das Lied von der Erde,
in dem der Trunkene den Frühling preist.

O ihr Götter, gönnt mir diesen Abend,
lasst mich später wandeln
in der Federn weichem Feld,
dass ich ruhe – und erwache,
wenn die Sonne mich reißt
aus des Morpheus Garten
in des Tages heiter helles Licht.

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