lebensgespür

herausgefiltert
aus der brodelnden masse
im getön
reichen die schwingungen
deiner stimme
meinen grauen herzbeton
spröde werden zu lassen
feine risse
und zart sichtbares rot
langsam nur
aber stetig
weichwächserne abwehr
kann schmelzen und fließen
befreit mich
noch vorsichtig pulsierend
noch ängstlich zweifelnd
zögernd leben spüren

2 Gedanken zu „lebensgespür

  1. Was für eine schöne und genaue Beschreibung dieser feinen Sensibilität, dieser Bedachtsamkeit, die nur, wenn die Schale des Ich als Mittelpunkt der Welt aufbricht, in ihrem ganzen Wert als Geschenk erfahren werden darf und die gesamte Wahrnehmung noch einmal zusätzlich in ihrer Qualität und Quantität steigert. Dass sich solche Poesie gerade im Poemeclub zeigt, gibt mir Hoffnung.

    Poeme

  2. „weichwächserne Abwehr“- ein schöneres Wort und Bild gibt es wohl nicht…dieses Gedicht erzählt in wenigen, kunstvoll bedacht gewählten Worten ein Erwachen…mit allen Risiken und Nebenwirkungen, die unsere verletztliche Fragmentarität mit sich bringt. Und dennoch: Weitermachen!!! Danke für dieses nachdenkliche, lebenslustige, liebeswerbende Gedicht, Magali!

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