Man kann oft feststellen, dass sich schon im Ausdruck, der Formulierung und der Annäherung an eine Thematik jeweils eine bestimmte Geisteshaltung widerspiegelt. Der nach wie vor zunehmenden Tendenz, in erstaunlich einfältigen Worten über weitestgehend alles permanent Mitsprache halten zu wollen, steht hier im Poemeclub eine kleine Gemeinschaft mit exakt gegensätzlichem Anspruch gegenüber:
…denn manchmal bedarf es nur weniger Worte, eigentlich über „nichts“, weder wiedergekäut noch ausgespien, und nicht morgen überholt, da nicht en vogue…
Der Poemeclub wurde demnach als Kreis von Schöpfern und Wertschätzern lyrischer Werke ersonnen, vereint unter einem gemeinsamen Dach. Die Autorengemeinschaft steuert eigene Werke nach Ermessen bei, zur gemeinsamen Freude, als Lebensquelle und zentrales Merkmal dieser Idee an sich, wiewohl auch zum Genuss jedes Lesers, der sich von der Tiefe, Schönheit und hintergründigen Metaphorik lyrischen Schaffens und der Qualität dieses Zusammenschlusses verzaubern lassen möchte.
Wer hier die Liebe zur Sorgfalt im Umgang mit dem Wort teilt, weiß darum, dass auch Unschärfen und diffuses oder schwungvoller Strich keinesfalls die Achtung für einen gewissen Stil – den eig‘nen Anspruch – schmälern müssen, sondern im Gegenteil einen unsichtbaren Rahmen formen und seine Struktur stärken, innerhalb dessen sich der Schreiber bewegt und der das gesamte Ergebnis entscheidend mitbestimmt. Darin unterscheiden sich unserer Ansicht nach Poesie und gehaltvoller Diskurs von Slogans, das scheidet opportunistische Phrasendrescher von Menschen, die eine authentische Nachricht mit sich führen, sei sie noch so „klein“. Solcherart kann man mitunter wahrhafte Meisterschaft erkennen. Eine Seifenblase bleibt unbeschadet ihrer oberflächlichen Schönheit inhaltsleer, wie groß ihre Oberfläche immer aufgebläht sein mag, egal wie auffällig, wie bunt sie in der Sonne glitzert.
Ein kleines Grüppchen von Autoren, die sich von innen her in der Lust an der Formulierung verlieren, Verschiedenes aus ihrer Feder innerhalb eines gemeinsamen Hauses mit Gleichgesinnten zu einem ungewöhnlichen Konglomerat verweben und damit auch anderen Menschen zu einem besonderen Leseerlebnis fernab allgemeiner Plattitüde verhelfen, das ist der Poemeclub.